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Der Ball liegt fest in Alvaro Bautistas (Aruba.it Racing - Ducati) Händen, aber Titelrivale Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha Prometeon WorldSBK) versucht, seinen Aufschlag und seinen Vorteil zu vereiteln. Er hat seinen Rivalen im letzten Jahr auf derselben Strecke geschlagen und dieses Wochenende ist sicherlich nicht die Zeit für Fehler. Nachdem wir nun die Tennis-Wortspiele, Begriffe und Vergleiche aus dem Weg geräumt haben, wird die portugiesische Pirelli-Runde auf dem Autodromo Internacional do Algarve als Klassiker angekündigt, bevor sie überhaupt begonnen hat. Die zwei genannten Schwergewichte können beide ein gewichtiges Wort mitreden, wenn es um den Ausgang des Titelrennens geht, und Portimao hat schon so oft eine entscheidende Rolle gespielt, wobei die Achterbahnfahrt große Höhen und Tiefen mit sich brachte. 

ZWEI GRÖSSEN, EIN ZIEL: Bautista gegen Razgatlioglu - bereit für Kapitel 11

Die jüngste Form deutet darauf hin, dass der Weltmeister von 2021, Toprak Razgatlioglu, das Momentum auf seiner Seite hat. Er hat seinen Rückstand von 98 Punkten auf 47 verringert, wobei er seit Imola bei jedem Rennen Punkte aufgeholt hat. Vor 12 Monaten in Portimao gewann er zwei Rennen, während Bautista eines gewann, so dass der Punkteabstand an diesem Wochenende nur drei betrug. Razgatlioglu wird mehr brauchen, wenn er eine realistische Chance auf Titel Nummer 2 im Jahr 2023 haben will. Um im Titelkampf zu bleiben, muss er nach Portimao 61 Punkte oder weniger hinter Bautista liegen, was bedeutet, dass er technisch gesehen in allen drei Rennen Zweiter hinter dem Spanier werden könnte, was das Unvermeidliche aber nur hinauszögert, da der Rückstand auf 60 Punkte anwachsen würde. Ein Sieg von Bautista und ein dritter Platz von Toprak würden den Spanier noch weiter in Führung bringen. Mit drei Siegen und Bautista als Zweiter wird das Unvermeidliche jedoch zum Möglichen, denn der Rückstand würde 34 betragen. Bautista kann am Sonntag nur Meister werden, wenn die Ergebnisse seinen Erwartungen entsprechen.

Allerdings war Bautista - der 2019 und 2022 zwei Siege für Ducati eingefahren hat - das ganze Jahr über der führende Fahrer; der amtierende Weltmeister sah mit seiner Panigale V4 R wie der Sieger aus, aber die jüngsten Dramen haben sicherlich Fragen aufgeworfen. Ein seltener Fehler in Aragon, bei dem er aus der Führung stürzte, ein technisches Problem in Magny-Cours, ein langsamer Boxenstopp bei einem Flag-to-Flag-Rennen in Most und ein Sturz in Kurve 3 in Imola in der ersten Runde... das sind vielleicht nicht alles Fahrfehler, aber sie passieren. Bautista kann sich keinen weiteren Ausrutscher mehr leisten; Razgatlioglu hat das Messere zwischen den Zähnen und ist bereit, zuzuschlagen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Portimao mit seiner langen Geraden sollte eigentlich Bautistas Revier sein, aber die #54 von Razgatlioglu fuhr im vergangenen Jahr im Superpole-Rennen das Rennen seines Lebens. Das wird er auch 2023 wieder brauchen. 

MÖGLICHE EINFLÜSSE: könnte Rea ein Wörtchen mitzureden haben und was ist mit den Teamkollegen?

Jonathan Rea (Kawasaki Racing Team WorldSBK) hat in Portimao mit 13 Siegen eine herausragende Bilanz vorzuweisen, mehr als viermal so viele wie der nächstbeste Fahrer, Toprak. Letztes Jahr war es das erste Mal, dass Rea mit Kawasaki dort kein Rennen gewonnen hat, aber ein solides Aragon und mit dem Motorrad, das jetzt in einem guten Betriebsmodus ist, wird er vielleicht im Kampf zwischen den beiden vor ihm liegen. Sein Teamkollege Alex Lowes sollte an diesem Wochenende wieder im Einsatz sein, sofern er am Donnerstag einen medizinischen Check besteht. Michael Ruben Rinaldi (Aruba.it Racing - Ducati) hofft auf weitere Podiumsplätze und vielleicht sogar auf einen Sieg, während Andrea Locatelli (Pata Yamaha Prometeon WorldSBK) seinem Teamkollegen Toprak notfalls helfen und sich von seinem unglücklichen Ausfall in Rennen 2 in Aragon erholen möchte, auch wenn er dies auf die harte Tour tun muss, da er in Rennen 1 von ganz hinten starten muss, nachdem er sich während des technischen Problems in Aragon nicht an die orangefarbene Flagge gehalten hat. 

Danilo Petrucci (Barni Spark Racing Team), der nach einem Sturz in der Superpole sein Aragon-Wochenende vom letzten Startplatz aus in Angriff nehmen musste, hat sich zum Ziel gesetzt, auf das Podium und damit unter die ersten Sechs der Gesamtwertung zurückzukehren. Er hat zu Beginn des Jahres in Portimao getestet und war auch schon einmal dort, er wird also wissen, wie sich ein Superbike auf dem portugiesischen Kurs anfühlen muss. Nicht außer Acht lassen sollte man Axel Bassani (Motocorsa Racing), der hofft, dass Crew-Chief Simone Corsini an diesem Wochenende wieder an seiner Seite sein wird. Aragon war schwierig für 'El Bocia', aber er will unbedingt wieder um das Podium mitfahren. 

HONDA VS BMW: Wer wird in Portugal stärker sein?

In Aragon wurde Honda wieder konkurrenzfähig. Iker Lecuona (Team HRC) fuhr in der Superpole unter die ersten Sechs und belegte am Sonntag zwei sechste Plätze, während Teamkollege Xavi Vierge mit einem starken letzten Renntag den abwesenden Lowes in der Gesamtwertung überholte. Lecuona hatte im vergangenen Jahr in Portimao zu kämpfen; der Valencianer schaffte es nicht in die Top Ten, während sein Teamkollege mit der Startnummer 97 zwei P8-Platzierungen in den vollen Rennen einfahren konnte. Die Tests zu Beginn des Jahres werden geholfen haben, aber können sie ihren Schwung aus Aragon mitnehmen?

Für BMW war Aragon noch nie einfach, aber einmal mehr war Garrett Gerloff (Bonovo Action BMW) der Beste für den deutschen Hersteller. Der Amerikaner ist nun nur noch acht Punkte von BMW Tabellenführer Scott Redding (ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team) entfernt. Die #45 war vor Aragon nach einem Zwischenfall zu Hause verletzt und wird hoffen, dass er für die Achterbahn besser in Form ist. Sein Teamkollege Michael van der Mark erzielte sein bestes Ergebnis seit seiner Rückkehr von der Verletzung und strebt seine erste Top Ten-Platzierung seit seinem Heimrennen in Assen an. Er hat BMW vor zwei Jahren in Portimao den letzten Sieg in der WorldSBK beschert. Loris Baz (Bonovo Action BMW) vervollständigt das BMW-Kontingent; er stand 2021 in Portimao für Ducati als Ersatzfahrer auf dem Podium und wird auch an diesem Wochenende eine starke Runde brauchen, denn seine Zukunft steht auf dem Spiel. 

ANDERE GROSSE NAMEN: Aegerter und Gardner peilen den Aufschwung an

Portimao war nicht das glücklichste Jagdrevier für Dominique Aegerter (GYTR GRT Yamaha WorldSBK Team) in der WorldSSP, und nachdem er sich nach seinem heftigen Sturz in Magny-Cours durch Aragon gekämpft hat, wird eine Rückkehr in die Top Ten auf seiner Agenda stehen. Teamkollege Remy Gardner war in den letzten Rennen der Stärkere von beiden und hofft, dass er seinen Angriff auf die Top Ten der Gesamtwertung an diesem Wochenende fortsetzen kann. Philipp Oettl (Team GoEleven) bestätigte, dass er für seine WorldSBK-Karriere fährt und mit sechs Top-Ten-Platzierungen ist er in guter Form, um sich bestmöglich zu vermarkten. Brad Ray (Yamaha Motoxracing WorldSBK Team) hat seit seiner Rückkehr in Magny-Cours nicht mehr gepunktet, aber er hofft, dass Portimao - wo er Anfang des Jahres getestet hat - ihm eine Chance geben wird.

Lorenzo Baldassarri (GMT94 Yamaha) fuhr 2022 in der WorldSSP in Portimao auf das Podium, doch in diesem Jahr sind Punkte das Ziel in der World Superbike. Hafizh Syahrin (PETRONAS MIE Racing Honda Team) und sein Teamkollege Eric Granado streben derweil eine solide portugiesische Runde an. Granado ist wie der tschechische Fahrer Oliver König (Orelac Racing MOVISIO) auf der Jagd nach seinem ersten Punktgewinn im Jahr 2023, während Tito Rabat (Kawasaki Puccetti Racing) und Isaac Vinales (TPR Team Pedercini Racing) beide versuchen, ihren einen Punkt aus dem Jahr 2023 zu verbessern. Gabriele Ruiu (Bmax Racing) ist wieder im Einsatz und hofft auf ein stärkeres Ergebnis.

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